Matthias Beitl wurde 1967 in Wien geboren und studierte dort Europäische Ethnologie. Seine Magisterarbeit führte ihn ab 1994 über mehrere Jahre in die Zentralukraine, wo er während der wirtschaftlichen und politischen Transformationsphase eine Feldforschung in einem Landwirtschaftskollektiv – einer Sowchose – durchführte. In diesen Jahren absolvierte er auch einen Lehrgang zu Exportwirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien. Von Beginn der 1990er Jahre bis zum Jahr 2006 war Beitl immer wieder im Veranstaltungswesen aktiv: Darunter regelmäßig für die Wiener Festwochen im Aufbaubereich und für ein österreichisches Großveranstaltungsunternehmen in der Produktion von Konzerten wie Rolling Stones, U2, Robbie Williams, Bon Jovi, Sting oder Tina Turner.
Das Jahr 1995 führte Beitl für einige Monate nach Nepal in die Khumbu Region als Mitarbeiter für ein österreichisches Kraftwerksprojekt. 1997 begann er im Rahmen seiner Ausbildung im Ethnographischen Museum Schloss Kittsee zu arbeiten und konnte dort verschiedenste grenzüberschreitende Kooperationen umsetzen.
2004 wechselte er nach Wien in das Österreichische Museum für Volkskunde, das er seit 2014 leitet. Er versteht das Museum als Plattform für Nutzer:innen. 2018 erhielt das Museum den Österreichischen Museumspreis. Seit 2022 laufen die Vorbereitungen für eine Generalsanierung des Museums. Beitl war bis 2013 Mitglied des Vorstandes von ICME (International Committee for Museums of Ethnography). Seit 2014 ist er Vizepräsident des Museumsbund Österreich. Zwischen 2009 und 2016 entwickelte er auf unternehmerischer Basis für ein österreichisches Finanzunternehmen ein größeres Kultur- und Bildungsprojekt.
Foto Matthias Beitl © Inge Prader